Auch Wissenschaftler sind für die Option Kernenergie
24. August 2012
Leserbrief von Herrn Bruno Fäh vom 10. August 2012 und meine Gedanken dazu
In regelmässigen Abständen erscheinen Leserbriefe von Herrn Fäh zum Thema Atomenergie. Nun soll auch die Akademie der Wissenschaften Schweiz den Entscheid des Bundesrates zum Ausstieg aus der Atomenergie hinterfragen. Das ist sicher richtig, ich erwarte von Wissenschaftlern, dass sie gesetzte Ziele hinterfragen und dann die entsprechenden Lösungen aufzeigen.
Weiter ist zu lesen, dass bis ins Jahr 2050 150 Milliarden Franken in die Infrastruktur der Produktion und ins Stromnetz investiert werden müsse. Da frage ich mich schon, woher Herr Fäh diese astronomische Zahl her hat. Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass die Kosten für das Stromnetz ca. 16 Milliarden betragen, für den Ausstieg nochmals ca. vier Milliarden. Es wäre spannend zu erfahren, welche Kosten Herr Fäh für die Sicherheitsmassnahmen an den alten Atommailern voranschlagen würde. Welche Kosten entstehen für die Bevölkerung und die Stromkonsumenten für die Entsorgung der Brennstäbe? Bis anhin haben wir noch kein einziges Endlager für radioaktives Gift.
Im Leserbrief wird argumentiert, dass wir in der Schweiz eine sichere, saubere, wirtschaftliche und unabhängige Stromproduktion haben. Bei der Wasserenergie stimmen diese Attribute sicher. Aber woher kommen die Brennelemente mit dem Uran? Wo und wie werden diese nach dem ersten Lebenszyklus aufbereitet? Welches Land muss dann den Abfall entsorgen? Wie sicher sind die Atomkraftwerke und wie schon gesagt, die Sicherheit für die Endlagerung ist noch in weiter Ferne.
Was an einer solchen Energieproduktion vernünftig sein soll, weiss ich nicht. Wäre es nicht ehrlicher, wenn Sie, Herr Fäh, ihr PR-Mandat für die Atomlobby offen legen würden?