Der Stadttunnel entlastet nur einen kleinen Teil der Stadt, Leserbrief
3. Mai 2015
Die Umlagerung des Verkehrs (resp. Kanalisierung so wie es die Befürworter bezeichnet) produziert Gewinnende aber auch Verlierende. Es ist unbestritten, dass ein Teil der Altstadt vom Casino bis Bahnhof verkehrsmässig und damit auch Lärmmässig entlastet wird. Auch das Loretoquartier wird eine Beruhigung erfahren, dies wird aber bereits mit der Tangente Zug-Baar erfolgen, denn dann werden die Autofahrten aus dem Aegerital über diese in die Eben geführt und Zug kann umfahren werden. Die grosse Preisfrage stellt sich bei den Quartieren, welche an den Ein- und Ausfahrten des Stadttunnels liegen. Aabachstrasse, Nordzufahrt, Chamerstrasse, General-Guisan-Strasse, Metallstrasse werden mit zusätzlichem Verkehr eingedeckt. Die General-Guisan-Strasse soll gemäss Richtplananpassung (wurde an der Kantonsratssitzung vom 30. April 2015 beschlossen) sogar als Tunnel nach Steinhausen weitergeführt werden. Zusätzlich soll von Steinhausen aus ein Tunnel nach Baar gebaut werden. Mit dem Stadttunnel müssen Anpassungen auch bei der Nordzufahrt und allenfalls bei der Chamerstrasse gemacht werden. Denn diese Zubringerstrassen können den zusätzlichen Verkehr nicht schlucken.
Der Bund bezahlt keinen Beitrag, weil die Kosten für das Stadttunnelprojekt einfach zu hoch sind.
Selbstverständlich können wir Zuger mit dem Kopf durch die Wand. Wir können uns auch einen Stadttunnel von einer Milliarde Franken (1’000’000’000)oder mehr leisten.
Einen Tunnel bauen ist das eine. Nach 40 – 50 Jahren muss dieser Tunnel saniert werden. Diese Kosten betragen dann auch nochmals den gleichen Betrag wie für den Bau (siehe Gotthardtunnel). Wollen wir das für unsere nachfolgenden Generationen?
Ich werde am 14. Juni 2015 „Nein“ stimmen.