Für eine lebendige Demokratie, Kolumne in der Zuger Woche
24. Juni 2018
Die direkte Demokratie ist in der Schweiz seit 170 Jahren etabliert und nicht mehr wegzudenken. Verschiedenste Länder mussten sich dieses Recht teilweise blutig erkämpfen. In der Zwischenzeit ist für einen Teil unsere Bevölkerung dieses Recht oft eine Selbstverständlichkeit. Sie sind sich dabei nicht bewusst, dass dieses Recht aktiv gepflegt werden muss. So fehlen in verschiedenen kleinen Gemeinden in der Schweiz Personen, welche bereit sind, das Amt der Gemeinderätin, des Gemeinderates einzunehmen. Die Zahl der Gemeindeversammlungsteilnehmenden bewegen sich im tiefen Prozentbereich der stimmberechtigten Bevölkerung. Die Stimmbeteiligung bei Abstimmungen ob kantonal oder eidgenössisch, sind ebenfalls nicht immer über der wichtigen 50% Marke, so dass das Resultat nicht genügend Aussagekräftig ausfällt. Dass dabei bei vielen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger eine parteipolitische «Verdrossenheit» besteht, ist sicher ein Teil der ganzen Entwicklung. Trotzdem kann eine Demokratie nur leben, wenn sich Leute dafür engagieren, dafür Arbeit und Zeit leisten und dass so ein Dialog unter den Menschen entstehen kann. Die SP Hünenberg startete im Februar ein Versuch, diesen Dialog anzuregen. Mit einer Plakatserie wurden zuerst Begriffe zur Demokratie aufgeführt. Die Passanten wurden eingeladen, ihre Vorstellungen zur Demokratie zu formulieren. Beim zweiten Durchgang wurde die Frage gestellt: «Was trage ich zur Demokratie bei». Die vielfältigen Antworten konnten dann im 3. Plakat, welches ebenfalls an den Bushaltestellten Dorf, Moos sowie an der Stadtbahnhaltestelle Zythus aufgestellt waren, nachgelesen werden. Aussagen wie: Mehr Rechte für Alle; Recht in Anspruch nehmen; Mitentscheiden dürfen; Volksentscheide; Wählen aber auch Offenheit; Toleranz sowie Akzeptanz sind unerlässlich für die Demokratie.
Setzen wir uns alle für eine lebendige Demokratie ein. Immer gemäss dem Gedanken von John F. Kennedy: «Frag nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst».